2016-05-06 Toller Wandertag dank vereinter Rengsdorfer Kräfte


Freizeit: Wiederaufnahme findet großen Zuspruch

„Bestellt, bezahlt, geliefert!" So einfach kann es sein, wenn man gutes Wetter für eine Veranstaltung braucht. In Rengsdorf hatten die Organisatoren vom Turnverein zusammen mit ihren zahlreichen, fleißig Helfern aus vielen anderen örtlichen Vereinen alles getan, um zum Gelingen des 44. Rengsdorfer Volkswandertages beizutragen. Und dann waren sie mit perfektem Wanderwetter und einer Besucherflut belohnt worden.

Schon am Mittag, also noch vor dem nachmittäglichen Schwung an Familien, waren mehr als 600 Wanderer und Läufer am Freibad gestartet. „Große Klasse, wie das läuft", freute sich Jürn Albrecht vom TV Rengsdorf, der zusammen mit seiner Frau Gitta die Organisationsfäden in der Hand hielt. „Und auch die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen klappt prima", ergänzte er.

Viele Jahre hatte der TV Rengsdorf das Großevent allein gestemmt - mit zunehmenden Schwierigkeiten. Im vergangenen Jahr war dann Schluss. „Wir hatten einfach nicht mehr genügend Helfer", erinnert sich Gitta Albrecht an den bitteren Augenblick, als der TVR den Volkswandertag hatte absagen müssen. Gefolgt waren viele Gespräche mit den anderen Ortsvereinen und eine Lösung, die den guten Zusammenhalt im Ort zeigt: Burschen und Maimädchen, Sportverein, Flora & Fauna und Tennisclub stellten Leute ab, um zu helfen.

Arbeit gab's im Vorfeld indes genug: Vier Wanderstrecken über 39, 32, 20 und 12,5 Kilometer sowie die 50-Kilometer-Strecke für den bei Ultraläufern schon legendären Westerwaldlauf galt es auszuzeichnen, Verpflegungsstationen alle acht bis zwölf Kilometer einzurichten und mit Personal auszustatten, zusätzliche Teestellen für die Läufer bereitzustellen und natürlich rund ums Freibad alles für den kontrollierten Start und Zieleinlauf vorzubereiten.

Die Wanderer und Läufer unterwegs merkten fast nichts von diesem Bärenaufwand. Sie genossen Sonne und Landschaft auf den schönen Strecken, die größtenteils über Abschnitte von Klosterweg, Bärenkopf und Westerwaldsteig führten.

Viele wagten sich gar auf den langen 50-Kilometer-Weg und nahmen dafür sogar einen Start am frühen Morgen in Kauf. Ab 5 Uhr saß Gitta Albrecht im Freibad mit ihrem Team bereit, um Startkarten auszugeben. „Es gibt nicht so viele Ultramarathonis, und die, die etwas auf sich halten, kommen nach Rengsdorf", erklärte die Geschäftsführerin des TV Rengsdorf. Vor allem die Abwechslung in Sachen Strecken macht Rengsdorf für die Ultraläuferfamilie attraktiv. Fünf verschiedene Wege können die Rengsdorfer auszeichnen, und da auch die umgedrehte Richtung und der sich verändernde Nutzwald ringsum wiederum neue Eindrücke verschaffen, gibt es nur alle zehn Jahre die gleiche Strecke. Wie schön es auf den Wegen im Westerwald ist, bestätigten Wanderer aus Berlin. Sie schwärmten von „einer der schönsten Strecken, die sie je gesehen" hätten und versprachen, im nächsten Jahr wiederzukommen.

Entspanntes Wandern unter Freunden. Foto: Jörg Niebergall

Andrea Niebergall
RZ Kreis Neuwied vom Freitag, 6. Mai 2016, Seite 14